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Buff-dadadaaaa: 12. Mai, Theresienwiese

Wie kommen 55.000 Menschen von der Theresienwiese zum Altstadtring? Mit Musik! Verschiedene Blaskapellen hatten sich aufgestellt und wer wollte, konnte sich einfach einer von ihnen anschließen und hinter ihr her in die Münchner Altstadt ziehen. So fand jeder den Weg, es gab keine überfüllten U-Bahnen – die Ortsunkundige ja genommen hätten – und einen Riesenspaß hat es auch gemacht. So begann der ÖKT stressfrei und in gelöster Stimmung. Danke an das Organisationskommitee für diese klasse Idee.

Gänsehaut und Kloßimhals: 12. Mai, Theresienwiese

Nun ist es also soweit. Auf der Theresienwiese feiern 55.000 Teilnehmer den zentralen Eröffnungsgottesdienst des 2. Ökumenischen Kirchentages. (Auf dem Marienplatz waren es 15.000 auf dem Odeonsplatz 10.000 Menschen). Beeindruckende Klänge begeistern mich schon von der ersten Minute an.

In einer Dialog-Predigt stimmen Erzbischof Marx und Landesbischof Friedrich die Teilnehmer auf die kommenden Tage ein. Ein festlicher Dialog zwischen den Konfessionen und ein Funke der Begeisterung, der überspringt. Oberhirten, die sich umarmen. Kann es ein schöneres Bild für das geben, was vor uns liegt?

Aber dennoch: Wie die dunklen Wolken über der Theresienwiese liegt auch die Mißbrauchsdebatte über der Veranstaltung. Hier findet der Erzbischof klare Worte, die gut tun: Die Kirchen seien Träger der christlichen Hoffnung und deshalb wiege es umso schwerer, dass Amtsträger der Kirche diese Hoffnung enttäuscht haben. Später wird der katholische Kirchentagspräsident Alois Glück in einer Fürbitte für die Opfer von Missbrauch und Gewalt beten.

Als Zeichen der Hoffnung werden Zitate von einem großen Kreuz auf der Theresienwiese nach vorne zum Podium gebracht. Worte der Hoffnung, z.B. von Frere Roger oder Martin Luther King. Und als Zeichen der Hoffnung sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, einander ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen.

Mit den Worten “Lasst uns gemeinsam Berge versetzen” eröffnen die beiden Präsidenten Alois Glück und Eckard Nagel den 2. ÖKT.

Ergreifend, bewegend und einfach “wow”.

Leere Hocker: Donnerstag, 12. Mai, Messehallen

Ein seltsames Gefühl. Ab morgen wird man hier singen, reden, lachen, essen, trinken. Hier werden Menschen diskutieren und zuhören, Fragen stellen und Antworten geben. Jetzt ist noch alles unfertig, denn in den Hallen der Agora wird gerade aufgebaut. Während einige Wände noch kahl sind, haben sich an den Ständen einiger Bistümer schon die Mitarbeiter zur Einweisung getroffen. In den Hallen, in denen Vorträge und Bibelarbeiten statt finden werden, machen Techniker die letzten Handgriffe und die berühmten Papphocker stehen schon in Reih und Glied.

Auch wenn alles erst noch im Entstehen ist, erkennt man doch schon, wie bunt und vielfältig das Programm werden wird. Angebote zum Mitmachen, Lustiges und Nachdenkliches – die volle Breitseite Christentum in einer Halle.

Das macht Lust auf eine Entdeckungsreise.

Und noch etwas fällt auf: Viele Stände sind Gemeinschaftsprojekte, z.B. von Bistümern und Landeskirchen. Es gibt also – bei allen Unterschieden – nicht “uns” und “die” sondern ganz viel “wir”.

Das macht Hoffnung.

Kursbuch: Mittwoch, 12. Mai, im ICE

Der ÖKT ist überall – zumindest in unserem Großraumabteil. Jemand telefoniert lautstark und versucht, noch ein Bild für seine Präsentation auf dem ÖKT zu bekommen, ein paar Reihen weiter sind Reisende ins Programm vertieft und eine freundliche Dame fragt meine Frau und mich, ob wir den Fahrplan auswendig lernen – kein Wunder, denn das Programm des ÖKT in dem wir gerade stöbern, hat mit 720 Seiten in der Tat Kursbuch-Qualitäten.

Dieses Programm wird für mich und die vielen Besucher tatsächlich ein Kursbuch sein – ein Fahrplan der uns den Weg zu Veranstaltungen und Podien zeigt, zu Konzerten, Kultur und vor allem zu Menschen mit denen wir unseren Glauben teilen.

Man wünscht sich, dass der ÖKT der Gesellschaft auch tatsächlich den Weg weist – zu mehr Christentum in unserer Gesellschaft, zu mehr Verkündigung zu mehr Glauben.

Dann ist der ÖKT tatsächlich überall. Ich bin gespannt. Und in knapp einer Stunde endlich da.

Das ÖKTagebuch

Nächste Woche geht es los – der ÖKT in München beginnt und ich bin mit vielen anderen mit dabei. Freue mich auf Begegnungen, auf Neues, auf Dinge die mich begeistern, nachdenklich machen oder vielleicht auch aufregen. Aber vor allem freue ich mich, Glauben in all seiner Vielfalt zu erfahren.

Und wenn Handy, Rechner, Kamera, Surfstick und wasweißichnochalles mitspielen, dann gibt es Tweets unter http://twitter.com/wortrisotto oder Blogbeiträge hier im ÖKTagebuch.

Vergelt’s Gott

Man hört es leider selten. Aber man hört es immer noch.

Wenn sich in Süddeutschland oder Österreich jemand bedankt, hört man nicht immer ein “Dankeschön”. Ab und zu sagt auch jemand “Vergelt’s Gott”. Um dann als Antwort nicht unbedingt ein “Bitte” zu hören, sondern ein “Segne’s Gott”.

Wenn mir also jemand etwas Gutes tut, dann wünsche ich ihm, dass Gott es ihm vergelten möge. Und wenn ich jemandem etwas Gutes tue, dann wünsche ich ihm auch den Segen Gottes dazu.

Das fasst in Worte, dass Gott auch mitten im Alltag unter uns ist und dass vor Gott nichts unbedeutend ist – und sei es auch noch so alltäglich.

Das ist mehr als alpenländische Folklore – das ist schon ein Glaubensbekenntnis.

Zwischen Gruseln und Gloria

Ein dunkler Raum. Die Kälte zieht langsam durch meinen Körper. Langsam, nach und nach betreten ihn immer mehr dunkle Gestalten, deren Gesichter man nicht erkennt. Nur leise Schritte, ein Räuspern oder ein Husten versuchen, die Stille zu durchdringen und werden doch gleich wieder von ihr verschluckt.

So fangen Thriller an.

Plötzlich nimmt ein kleiner Lichtschimmer den Kampf gegen die Dunkelheit auf und der Raum wird von einem Ruf erfüllt. Zwei Worte: Lumen Christi!

Die Flamme der Osterkerze wird an viele kleine Kerzen weitergetragen und erhellt den ganzen Raum mit warmem Licht. Die dunkle Halle wird zur Kirche, aus den dunklen Schatten werden Menschen mit Gesichtern, Freunde, die man (wieder-)erkennt. Die Dunkelheit ist besiegt. Es ist Ostern.

Ich weiß nicht, wie oft ich diese Szene schon miterlebt habe, aber jedes Mal ergreift sie mich aufs Neue. In der Auferstehung Christi haben Dunkelheit und Angst ein Ende. Und wir haben ganz konkret daran Teil, indem wir das Licht weitertragen. Seit 2.000 Jahren und auf der ganzen Welt.

Das tröstet und gibt Mut. Gerade an Ostern 2010.

Verloren um Aufmerksamkeit zu gewinnen?

Ein Ingenieur, der einen Prototyp beim feiern verliert. Findige Tüftler, die dem Prototyp seine Geheimnisse entreißen. Und die Öffentlichkeit, die sich im Netz über die neuen und geheimen Funktionen des Prototyps informiert. Klingt wie eine Idee zu einer Vorabendserie – und ist mit dem verlorenen iPhone in den letzten Tagen passiert.

Diese Geschichte, die jetzt auch zu einer Hausdurchsuchung führte wie u.a. textberater.com hier berichtet, stand von Anfang an im Verdacht ein inszenierter PR-Coup zu sein.

Vieles spricht für die Annahme. Zum Beispiel die Tatsache, dass aus Apple-Innovationen immer ein Geheimnis gemacht wird. Denn jetzt möchte natürlich nicht nur jeder wissen, was das neue iPhone kann, sondern auch, ob der Mitarbeiter tatsächlich einen Prototyp verloren hat. Was bis jetzt eine Geschichte über ein technisches Gerät mit hohem Kultfaktor war, bekommt nun eine menschliche Komponente und mischt sich auch beim einen oder anderen mit einer gehörigen Portion Schadenfreude.

Aber andererseits: Auch ohne solche Aktionen konnte sich Apple ungeteilter Aufmerksamkeit sicher sein. Und wenn sich die ganze Aktion als PR-Gag entpuppt, fühlen sich Medien getäuscht und instrumentalisiert.  “Otto Normaluser” könnte sich fragen, wo denn der Haken ist, wenn ein Unternehmen, dass sich bisher auf die Strahlkraft seiner Marke verlassen konnte, nun zu solchen Mitteln greift.

Ein hoher, vielleicht zu hoher Preis für die Aufmerksamkeit. Man darf gespannt sein.

Jetzt kommt Werbung. Bleiben Sie dran…

“Werbung? Nein, also das schau ich mir gaaaaaaaaaar nicht an. Sowas interessiert mich ja ü-ber-haupt nicht.” So oder ähnlich lauten die meisten Kommentare, wenn ich die Frage beantworte, was ich denn so beruflich mache. Meine Antwort besteht aus einem “Hmmmmm” einem freundlichen Lächeln und einem Schluck von meinem Getränk. Das reicht meistens schon, bis mein werbeimmunes Gegenüber mir einen Spot erzählt, eine Anzeige beschreibt oder von seiner Lieblingsmarke schwärmt. Irgendwas machen Menschen also doch wohl richtig, wenn sie Werbung machen. Was das ist? In der Kategorie “kommunikativ” erzähle ich davon. Unter anderem …

Maaaahlzeit!

Was sagte Gott, als er das Ruhrgebiet erschaffen hatte? “Essen ist fertig”.

Entschuldigung, aber meine Vorliebe zu leckerem (und manchmal ungesundem) Essen ist fast so groß wie die zu antiken Witzen. In der Kategorie “hungrig” dreht es sich also um kleine und größere Glücklich- und Sattmacher und ich suche die Currywursthauptstadt Deutschlands. Momentan hat ein Außenseiter die Nase vorn. Mehr wird (noch) nicht verraten.