Gänsehaut und Kloßimhals: 12. Mai, Theresienwiese

Nun ist es also soweit. Auf der Theresienwiese feiern 55.000 Teilnehmer den zentralen Eröffnungsgottesdienst des 2. Ökumenischen Kirchentages. (Auf dem Marienplatz waren es 15.000 auf dem Odeonsplatz 10.000 Menschen). Beeindruckende Klänge begeistern mich schon von der ersten Minute an.

In einer Dialog-Predigt stimmen Erzbischof Marx und Landesbischof Friedrich die Teilnehmer auf die kommenden Tage ein. Ein festlicher Dialog zwischen den Konfessionen und ein Funke der Begeisterung, der überspringt. Oberhirten, die sich umarmen. Kann es ein schöneres Bild für das geben, was vor uns liegt?

Aber dennoch: Wie die dunklen Wolken über der Theresienwiese liegt auch die Mißbrauchsdebatte über der Veranstaltung. Hier findet der Erzbischof klare Worte, die gut tun: Die Kirchen seien Träger der christlichen Hoffnung und deshalb wiege es umso schwerer, dass Amtsträger der Kirche diese Hoffnung enttäuscht haben. Später wird der katholische Kirchentagspräsident Alois Glück in einer Fürbitte für die Opfer von Missbrauch und Gewalt beten.

Als Zeichen der Hoffnung werden Zitate von einem großen Kreuz auf der Theresienwiese nach vorne zum Podium gebracht. Worte der Hoffnung, z.B. von Frere Roger oder Martin Luther King. Und als Zeichen der Hoffnung sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, einander ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen.

Mit den Worten “Lasst uns gemeinsam Berge versetzen” eröffnen die beiden Präsidenten Alois Glück und Eckard Nagel den 2. ÖKT.

Ergreifend, bewegend und einfach “wow”.