Nach den Karnevals- und Fasnetstagen mit Musik, Party, Tanzen, tollen Leuten, Schlafmangel und Flüssigkeitsüberschuss heißt es nun „Gedenke, dass Du Staub bist“. Die Fastenzeit hat begonnen. Eine Zeit, die man allgemein mit Verzicht, Zwang oder Selbstkasteiung gleichsetzt. Aber ist das wirklich so?
Der Mensch, so heißt es, sei ein Gewohnheitstier. Indem ich an der Fastenzeit auf Gewohntes verzichte oder Ungewohntes tue, breche ich dieses Muster auf. Ich lerne, dass ich stark genug bin, auf Dinge zu verzichten und dass mich meine Gewohnheiten eben nicht im Griff haben. So gesehen zeigen mir diese 40 Tage jedes Mal, dass ich Dinge in meinem Leben ändern kann.
Und das ist noch nicht alles. Denn dadurch, dass ich aus dem Gewohnten ausbreche wird jeder Tag anders. Und ich erinnere mich immer, z.B. wenn ich am Schokoladenregal vorbeigehe oder was man sonst so alles in der Fastenzeit tut, warum das so ist: Weil wir in der Fastenzeit auf Ostern hinleben. Auf das Fest, an dem wir das Leben feiern, das – wie es in einem Kirchenlied heißt – den Tod erwürgt hat. Das macht aus einer Zeit des Verzichts eine Zeit der Vorfreude.
In diesem Sinne Euch und Ihnen eine vor-freudige und besinnliche Fastenzeit.