Glückwunschtag

Heute scheint Glückwunschtag zu sein. Nach den Glückwunschen zu meinem “Namenstag” gibt es jetzt verspätete Glückwünsche für das Moralblog von Caroline und Harald Stollmeier. Seit mehr als einem Jahr ist es nun online und bietet Artikel rund um Menschen, die Gutes tun: sich für andere einsetzen, gute Bücher schreiben, sich für das ungeborene Leben einsetzen und vieles mehr. Es geht – wie der Name schon sagt – um Werte und Moral, aber ohne den erhobenen Zeigefinger. Ein Blog, das zum Nachdenken anregt und gerade deshalb großen Spaß macht.

Deshalb kommen hier ganz herzliche Glückwünsche zum ersten Geburtstag.

(Und wer es noch nicht kennt, kann hier gleich loslesen…)

Trotzdem “Danke”

Alle Jahre wieder gratulieren mir Menschen am Nikolaustag zum Namenstag. Das freut mich immer riesig denn es zeigt, dass die schöne Tradtion den Namenstag – also den Gedenktag seines Namenspatrons, eines Heiligen gleichen Namens – zu feiern, nicht vergessen ist. Und es gibt Leute, die an einen denken, und das tut einem auch immer wieder gut.

Nur: Nicht jeder Nikolaus hat im September Namenstag, das Heiligenlexikon kennt 14 heilige Nikoläuse. “Mein” Nikolaus war zum Beispiel kein Bischof, sondern Bauer, Offizier, Richter und Ratsherr, war verheiratet und hatte zehn Kinder bevor er Einsiedler wurde und unter anderem einen Krieg verhindert hat. Und sein Gedenktag ist nicht der 6. Dezember.

Aber trotzdem: Danke an alle, die mir gratuliert haben.

“Damit die Liebe Atem holt …”

Hochzeitsvorbereitung. Wer bei diesem Begriff an Sitzordnungen, Tischkärtchen, Menüvorschläge, DJ oder Tanzkapelle, Kleid, Anzug und vieles vieles mehr denkt, liegt richtig. Aber Hochzeitsvorbereitung ist mehr. Schließlich schmeissen wir ja nicht nur eine Party. Zwei Menschen nehmen einander vor Gottes Angesicht an, versprechen sich die Treue und dürfen sich gewiss sein, dass Gott mit ihnen ist – das Sakrament der Ehe eben.

Damit vor lauter Eventplanung das JA der Eheleute zueinander nicht zu kurz kommt, laden die Diözesen zu Ehevorbereitungskursen ein. Um es gleich vorweg zu sagen: Ein Ehevorbereitungskurs ist keine Pflichtveranstaltung und auch kein Trainingscamp fürs “Ja-ich-will”. Er bietet Gelegenheit, gemeinsam darüber nachzudenken, was “in guten und in schlechten Zeiten” oder “bis dass der Tod uns scheidet” wirklich für einen bedeutet.

Klar, diese Gedanken macht man sich vorher und man spricht auch darüber. Aber – zumindest ging es mir so – der Gedanke an das Wesentliche rutscht eben immer weiter nach hinten, je näher der Hochzeitstermin rückt.

Dabei war mein Verhältnis dazu eher zwiegespalten. Meine Frau und ich sind beide praktizierende und gläubige Katholiken, uns beiden war klar, was das Sakrament der Ehe bedeutet und mein Heiratsantrag kam auch nicht aus einer Laune heraus. Also, wozu das Ganze? Und dann noch ein ganzes Wochenende lang… Andererseits gehört ja auch zu Kommunion und Firmung eine Vorbereitung. Und wenn man sich schon auf Hochzeitsmessen mit den Äußerlichkeiten der Hochzeit beschäftigt, warum dann nicht auch ein Wochenende lang dem Sakrament der Ehe auf die Spur kommen?

Also: Tasche gepackt, Gitarre geschnappt (wie zu besten Jugendfreizeit-Zeiten) und los. Und was soll ich sagen: Ich habe es nicht bereut.

Denn in verschiedenen Einheiten (wer schon mal auf Exerzitien oder Besinnungstagen war, weiß, wovon ich rede) hatten wir Gelegenheit unseren gemeinsamen Lebensweg zu reflektieren und uns über die Zukunft Gedanken zu machen. Oder einfach so etwas wunderschön Romantisches zu tun, wie sich einen Liebesbrief zu schreiben.

Aber auch für Gespräche in der Gruppe war genügend Raum. Gerade da empfand ich es als bereichernd, Ehepaare als Leiter zu haben, die einem auch aus eigener Erfahrung berichten können, was Ehe denn auch in schlechten Zeiten, in Leid und Schicksalsschlägen bedeuten kann.

Und last but not least war es auch schön, sich gemeinam mit anderen Paaren über die bevorstehende Hochzeit zu unterhalten. Da waren es dann auch wieder die Themen, bei denen sich alles um die Vorbereitungen drehte. Aber irgendwie fröhlich und entspannt. Man merkte, dass die Liebe Atem holen konnte.

Wer sich für Ehevorbereitungskurse interessiert, sucht am besten auf den Internetseiten seines Bistums. Zum Beispiel hier für das Erzbistum Paderborn oder für das Bistum Essen. Und auch die Pfarrer oder der Traupriester helfen sicher gerne weiter. Ich kann nur sagen: Wer heiraten will, sollte mitmachen…

OMM!

In meinen Tweets oder auf meiner Facebookseite tummelt sich seit geraumer Zeit eine kryptische Zeichenfolge: #omm2010. Dass es ein Hashtag ist, ist klar ( für alle, denen bei “Hash” ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelkontrollgesetz einfällt, empfehle ich demnächst mal hier ein Buch). Und es steht für eine Fortbildung zum Online-Marketing-Manager, die ich gerade am IST-Studieninstitut für Kommunikation absolviere. Eine anstrengende aber interessante Sache mit guten Referenten und spannenden Leuten aus Agenturen und Unternehmen. Alles, was mit #omm2010 getwittert und gefacebookt wird, hat also irgendwas mit dem Kurs zu tun, kann aber auch für andere interessant sein.

Fortsetzung folgt …

Sorry, aber im Moment ist hier gerade richtig wenig los. Was in der Vergangenheit daran lag, dass ich geheiratet habe und so eine Hochzeit schon die eine oder andere Arbeit macht. Und im Moment mache ich gerade eine Fortbildung als Online-Marketing Manager. Eine Menge zu tun – aber es gibt auch viel zu erzählen, wenn ich wieder zum bloggen komme. Also: Dranbleiben lohnt sich, Fortsetzung folgt.

Vater unser: 12. Mai, Marienplatz, Abendsegen

Schon während unseres Weges auf dem Altstadtring überreichen uns Helfer zwei Kerzen. Zwei von 18o.000, die kurz nach halb elf angezündet werden und einen Lichterkreis durch die Altstadt ziehen. Dazu erschallt DAS Gebet schlechthin, das Vater Unser. Wunderschön und tief bewegend. Auf dem Rückweg kommen wir an Sandkisten vorbei, in die die Besucher ihre brennenden Kerzen gestellt haben. Manche genießen dieses Bild schweigen, andere beten und immer wieder hört man dazu die Gesänge aus Taizé. Da wird einem warm. Und das nicht wegen der Kerzen.

Grüß Gott: 12. Mai, Altstadtring

Sie haben gute Tradition bei Kirchen- und Katholikentagen: die Abende der Begegnung. Und beim Abend der Begegnung trifft man nicht nur Bekannte, nein in München traf man ganz Bayern.

Aber halt erst mal: Bekannte treffen? Wann immer man von solchen Großveranstaltungen redet, fallen im gleichen Atemzug doch fünf- bis sechsstellige Teilnehmerzahlen? Aber wie sagte ein Bekannter so schön in Bezug auf Katholikentage: “Die katholische Welt ist ein Dorf.” Und weil es eben immer die engagierten und begeisterten Brüder und Schwestern zu solchen Ereignissen zieht, trifft man sich immer wieder. Kaum zu glauben, aber wirklich wahr.
Zurück nach München: Man begegnete ganz Bayern, denn rund um den Altstadtring hatten sich die ganzen bayrischen Regionen präsentiert. Mit Speisen und Getränken, Präsentationen und jeder Menge Musik: Von der ob Blasmusik, Rock, Gospel oder a capella: Es war alles dabei und während man so durch die Stadt flanierte war es fast, als würde man auf einem Klangteppich reiten.

(Ok, bei mir war es eher ein Humpeln, denn nach gefühlten 36 Stunden auf den Beinen hat mir mein Rücken zu verstehen gegeben, dass es nun langsam gut sei. Aber schee wars scho…)

Schade nur, dass die Menschenmenge – es sollen 300.000 Leute gewesen sein – einen immer weitergeschoben hat. Etwas mehr Zeit für den einen oder anderen Stand hätte schon gut getan. Aber das ist eben so: Wer solche Veranstaltungen besucht, der nimmt kein Bad in der Menge, er macht darin seinen Freischwimmer.

Und um alles perfekt zu machen hatten die Organisatoren auch gleich noch Berge versetzt: Den Großen Arber, die Zugspitze und die Trettachspitze: Sie waren mit Treppen und Gerüsten nachgebaut worden und wer Lust hatte, konnte sie besteigen und sich seine “Bergtour” dann mit einem Stempel bescheinigen lassen. Die fittesten “Gipfelstürmer” bekamen dann einen Karabinerhaken überreicht. Die Berge als Sinnbild für die Herausforderungen im Leben und der Karabiner steht für den Glauben der Halt und Sicherheit gibt.

Und auch wenn mein Rücken anderer Meinung war: ein rundum schöner Abend.

Buff-dadadaaaa: 12. Mai, Theresienwiese

Wie kommen 55.000 Menschen von der Theresienwiese zum Altstadtring? Mit Musik! Verschiedene Blaskapellen hatten sich aufgestellt und wer wollte, konnte sich einfach einer von ihnen anschließen und hinter ihr her in die Münchner Altstadt ziehen. So fand jeder den Weg, es gab keine überfüllten U-Bahnen – die Ortsunkundige ja genommen hätten – und einen Riesenspaß hat es auch gemacht. So begann der ÖKT stressfrei und in gelöster Stimmung. Danke an das Organisationskommitee für diese klasse Idee.

Gänsehaut und Kloßimhals: 12. Mai, Theresienwiese

Nun ist es also soweit. Auf der Theresienwiese feiern 55.000 Teilnehmer den zentralen Eröffnungsgottesdienst des 2. Ökumenischen Kirchentages. (Auf dem Marienplatz waren es 15.000 auf dem Odeonsplatz 10.000 Menschen). Beeindruckende Klänge begeistern mich schon von der ersten Minute an.

In einer Dialog-Predigt stimmen Erzbischof Marx und Landesbischof Friedrich die Teilnehmer auf die kommenden Tage ein. Ein festlicher Dialog zwischen den Konfessionen und ein Funke der Begeisterung, der überspringt. Oberhirten, die sich umarmen. Kann es ein schöneres Bild für das geben, was vor uns liegt?

Aber dennoch: Wie die dunklen Wolken über der Theresienwiese liegt auch die Mißbrauchsdebatte über der Veranstaltung. Hier findet der Erzbischof klare Worte, die gut tun: Die Kirchen seien Träger der christlichen Hoffnung und deshalb wiege es umso schwerer, dass Amtsträger der Kirche diese Hoffnung enttäuscht haben. Später wird der katholische Kirchentagspräsident Alois Glück in einer Fürbitte für die Opfer von Missbrauch und Gewalt beten.

Als Zeichen der Hoffnung werden Zitate von einem großen Kreuz auf der Theresienwiese nach vorne zum Podium gebracht. Worte der Hoffnung, z.B. von Frere Roger oder Martin Luther King. Und als Zeichen der Hoffnung sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, einander ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen.

Mit den Worten “Lasst uns gemeinsam Berge versetzen” eröffnen die beiden Präsidenten Alois Glück und Eckard Nagel den 2. ÖKT.

Ergreifend, bewegend und einfach “wow”.

Leere Hocker: Donnerstag, 12. Mai, Messehallen

Ein seltsames Gefühl. Ab morgen wird man hier singen, reden, lachen, essen, trinken. Hier werden Menschen diskutieren und zuhören, Fragen stellen und Antworten geben. Jetzt ist noch alles unfertig, denn in den Hallen der Agora wird gerade aufgebaut. Während einige Wände noch kahl sind, haben sich an den Ständen einiger Bistümer schon die Mitarbeiter zur Einweisung getroffen. In den Hallen, in denen Vorträge und Bibelarbeiten statt finden werden, machen Techniker die letzten Handgriffe und die berühmten Papphocker stehen schon in Reih und Glied.

Auch wenn alles erst noch im Entstehen ist, erkennt man doch schon, wie bunt und vielfältig das Programm werden wird. Angebote zum Mitmachen, Lustiges und Nachdenkliches – die volle Breitseite Christentum in einer Halle.

Das macht Lust auf eine Entdeckungsreise.

Und noch etwas fällt auf: Viele Stände sind Gemeinschaftsprojekte, z.B. von Bistümern und Landeskirchen. Es gibt also – bei allen Unterschieden – nicht “uns” und “die” sondern ganz viel “wir”.

Das macht Hoffnung.